Der designierte EU-Agrarkommissar Christophe Hansen im Gespräch mit EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann (v. l.)

Neuer Agrarkommissar aus Luxemburg

Wenn alles nach Plan läuft, dann wird der 42-jährige Luxemburger Christophe Hansen in den kommenden fünf Jahren als EU-Agrarkommissar die europäische Landwirtschaftspolitik wesentlich mitgestalten.

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Politik

Christophe Hansen ist studierter Geo- und Umweltwissenschaftler und seit 2018 Abgeordneter zum Europäischen Parlament. Er hat von 2007 bis 2014 im EU-Parlament als Mitarbeiter gearbeitet. In den kommenden Wochen muss sich Hansen dem Hearing der EU-Abgeordneten im Agrarausschuss stellen und von einer Mehrheit der EU-Abgeordneten bestätigt werden. Der Südtiroler EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann kennt Hansen seit den Anfängen seiner Zeit im EU-Parlament: „Als ich ins Parlament gewählt wurde, war Hansen ein junger Assistent einer Kollegin im Parlament. Über mehrere Stufen – vom Abgeordneten über Parteisekretär seiner Partei bis zum EU-Abgeordneten – hat er sich in die Politik eingearbeitet und ist mit Sicherheit ein guter Mann für diesen Posten“, freut sich Dorfmann. Er fährt fort: „Christophe Hansen ist ein guter Freund und auch jemand, der Ahnung von Landwirtschaftspolitik hat. Interessant ist, dass er in der neuen Kommission nicht nur für Landwirtschaft, sondern auch für Lebensmittel zuständig sein wird. Davon verspreche ich mir eine Stärkung der Bäuerinnen und Bauern in der Wertschöpfungskette.“ Italiens Vertreter in der Kommission wird übrigens Raffaele Fitto sein, der als Kommissar für Regionalförderung und Reformen sowie als einer der Vizepräsidenten der Kommission nominiert ist.

Klimaschutz im Zeichen der Wettbewerbsfähigkeit
Ursula von der Leyens Team für die nächste EU-Kommission ist insgesamt weniger grün als noch vor fünf Jahren. Der Klimaschutz soll künftig im Zeichen der Wettbewerbsfähigkeit stehen – und nicht auf Kosten der Industrie gehen. Klimavorhaben in der Größenordnung des Verbrenner-Aus für 2035 oder strenger Umweltvorgaben für Landwirte sollen laut Vorgaben der EU-Kommissionspräsidentin der Vergangenheit angehören. Nun gehe es vorrangig um die Umsetzung der Richtlinien des Pakets „Green Deal“ aus ihrer ersten Amtszeit, schrieb die Kommissionspräsidentin an die Mitglieder ihres neuen Teams. Die Ressorts für Landwirtschaft, Fischerei und Verkehr sind dem Klimaschutz nicht mehr direkt untergeordnet.

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