Die Rehkitze kennen in den ersten Wochen ihres Lebens keinen Fluchtinstinkt. Foto: Lukas Widmann

Erfolgreiche Kitzrettung

730 ehrenamtliche Helfer haben in diesem Frühsommer in 7400 Stunden an die 1500 Rehkitze vor dem Mähtod bewahrt.

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Wirtschaft

Im Frühsommer bringen die Rehgeißen ihre Jungen zur Welt und legen sie in den ersten Wochen zum Schutz vor Fressfeinden im hohen Gras ab. Die Jungtiere werden nur zum Säugen aufgesucht. Das Kitz hat in dieser Zeit keinen Fluchtinstinkt und drückt sich bei Gefahr nur ganz tief in das hohe Gras. Was zum Schutz gegen den Fuchs funktionieren mag, kann beim Heranrollen einer Mähmaschine tödlich enden. Durch den Einsatz von Jägerschaft, Landwirten und anderen freiwilligen Helfern konnten an die 1500 Rehkitze vor dem Mähtod bewahrt werden.
Wegen des nassen Wetters im Frühsommer hat sich die Heuernte heuer stark nach hinten verschoben. Viele Rehkitze konnten sich schon selbstständig in Sicherheit bringen. Erfreulicherweise wurden heuer im Vergleich zu den vergangenen Jahren deutlich weniger vermähte Kitze gemeldet.

Immer mehr Drohnen im Einsatz
Zur Rettung des Jungwildes kommen mehrere Methoden zum Einsatz. Immer mehr Jagdreviere setzen auf Drohnen mit Wärmebildkamera. Über 4600 Flugstunden wurden im heurigen Sommer verzeichnet. Die Jagdreviere finanzieren die Geräte selbst, da hierfür leider keine Förderungen vergeben werden. Auch organisatorisch und personell ist die Kitzrettung ein großer Aufwand. Die Einsätze müssen vorab mit den Landwirten koordiniert werden, die selbst oft erst spät am Vorabend entscheiden, ob und wann gemäht wird. Trotzdem ist eine gewissenhafte Jungwildrettung im Sinne des Tierschutzes unerlässlich.   

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